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*T-Punkte werden ausgegliedert*

In der ersten Hälfte des kommenden Jahres wird die Telekom die bundesweiten

420 T-Punkt-Verkaufsstellen mit mehr als 4.000 Beschäftigten ausgliedern.

Derzeit liefen Gespräche mit der Arbeitnehmerseite, sagte T-COM-Chef Josef

Brauner gegenüber dpa. Am Wochenende konnte der Konzern einen entsprechenden

Bericht des FOCUS noch nicht offiziell bestätigen, sondern lediglich von

Überlegungen für eine "kleinere und handlungsfähigere" Organisationsform

sprechen.

Die Ausgliederung sei nötig, um die T-Punkte als kleinere

Organisationseinheiten handlungsfähiger und wettbewerbsfähiger zu machen,

betonte Brauner nun gegenüber dpa. Eine Variante sei eine Struktur als GmbH,

hieß es. Mit der Ausgliederung würden Arbeitsplätze gesichert.

Möglicherweise werde die Zahl der T-Punkte mit einer neuen

Organisationsstruktur erhöht. "Man kann durchaus wieder von 420 auf 500

T-Punkte hochfahren", sagte Brauner. Entsprechend würde die Zahl der

Mitarbeiter um mehrere hundert erhöht. Brauner zeigte sich zuversichtlich,

dass entsprechende Gespräche über eine neue Organisationsform mit den

Gewerkschaften erfolgreich verlaufen werden.

*Schwere Sicherheitslücken im Internet Explorer*

Vier weitere Sicherheitslecks wurden jetzt im Internet Explorer entdeckt.

Durch die Sicherheitslücken können Webseiten die Sicherheitseinstellungen

und das Zonenmodell des Internet Explorer umgehen und so lokal auf den

betreffenden PC zugreifen. Darüber lässt sich gefährlicher Programmcode

einschleusen und auf dem betreffenden System ausführen. Nach derzeitigem

Kenntnisstand soll der Internet Explorer in der Version 6.0 betroffen sein,

womöglich tritt das Problem aber auch mit dem Internet Explorer 5.x auf.

Microsoft bietet bislang keinen Patch an, um diese Sicherheitslücken zu

schließen. Als Abhilfe bleibt derzeit nur, Active Scripting im Internet

Explorer zu deaktivieren oder einen anderen Browser zu verwenden.

Gesundheitsreform: Was jetzt jeder wissen muss

Ab dem 1. Januar 2004 gelten einige neue Regelungen bei der Zuzahlung von Medikamenten. So muss zunächst jeder, der ein Rezept in der Apotheke einlöst, eine Rezeptgebühr entrichten. Nach dem Willen des Gesetzes zur Gesundheitsreform verlieren alle Befreiungsbescheide der Krankenkassen ihre Gültigkeit. Gerade jetzt lohnt es sich, schon Bescheid zu wissen und so möglicherweise Rezepte noch im alten Jahr einzulösen. Bis zum 31. Dezember gelten sowohl noch die Befreiungsbescheide als auch die alte Regelung für Rezeptgebühren.

Vom neuen Jahr an liegen die Zuzahlungsbeträge pro Packung in den meisten Fällen zwischen fünf und zehn Euro. Vom 1. April 2004 an dürfen Ärzte die rezeptfreien Arzneimittel nur noch in wenigen Ausnahmefällen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verschreiben. Wer sich rezeptfreie Arzneimittel ohne Rezept kauft, stößt im neuen Jahr auf unterschiedliche Preise in den Apotheken. Die Preisbindung für diese nicht verschreibungspflichtigen Präparate wird aufgehoben.

Die große Nachfrage nach USB-Sticks sorgt bei Herstellern und Komponentenanbietern für Produktknappheit. Erst Ende des ersten Quartals im kommenden Jahr soll sich die Situation wieder entspannen.

USB-Sticks werden immer knapper. Nicht nur weil sie sich gut als Weihnachtsgeschenk eignen, sondern auch weil sie einfach zu handhaben sind, kaufen Endkunden die Regale leer. Zudem werden die gleichen Speichermodule, die in USB-Sticks eingesetzt werden, auch für Handys und PDAs verwendet. Sie sind beispielsweise in Palm-Handhelds oder Nokia-Mobiltelefonen zu finden. Steigt nun die Nachfrage nach Flash-Speichern, führt das zu Engpässen. USB-Sticks mit Kapazitäten von 128 MByte und höher sind besonders gefragt. Erst Ende des ersten Quartals 2004 sollen die Speichermedien wieder in ausreichenden Stückzahlen verfügbar sein. Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Computer-Reseller-News auf Seite 140.

Christiane Manow

O2-Chef kritisiert Media Markt

O2-Chef Rudolf Gröger kritisiert die Vermarktungspraxis von Media/Saturn: Verramschte Handys würden keinen Umsatz bringen.

O2-Deutschland-Chef Rudolf Gröger will das Weihnachtsgeschäft nicht mit Schnäppchenhandys zum Preis von einem Euro ankurbeln. "Es irritiert mich zusehends, wenn ganz bestimmte Vertriebskanäle - wie etwa Saturn und Media-Markt - dazu übergehen, unsere Angebote mit Produkten zu bündeln, die überhaupt nichts mit unserem Geschäft zu tun haben", sagt Gröger im Interview mit der "Wirtschafts Woche". Wenn es ein Nokia-Handy plus DVD-Spieler bei Abschluss eines O2-Vertrages für einen Euro gebe, so Gröger, "müssten wir eigentlich schreiend davon laufen." Der Kunde wolle ja nicht seinen Service, sondern nur den DVD-Player. Gröger: "Ein zum Schnäppchenpreis verramschtes Handypaket bringt deutlich weniger Umsatz."

Markus Reuter

Versicherungen: Kunden fühlen sich schlecht betreut

Die deutschen Versicherer haben weiter Nachholbedarf beim Kundenservice. Zwei von fünf Versicherten (38 Prozent) beanstanden die Betreuung im Schadenfall. Ein Drittel sagt, die Versicherungen bummelten beim Bearbeiten von Anträgen und Anfragen. Das ist das Ergebnis einer Internet-Umfrage unter Versicherten von Mummert Consulting und Inworks. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der unzufriedenen Kunden macht sich jedoch nicht die Mühe, sich zu beschweren. Der Grund: zu umständlich und zu zeitintensiv. Die Versicherungsunternehmen haben das Beschwerdemanagement als wichtigen Faktor der Kundenbindung erkannt und verbessert. Nur jeder elfte "Beschwerdemuffel" nennt fehlende Anlaufstellen als Grund dafür, dass er seinen Ärger für sich behält. Vielen sind die Beschwerdewege jedoch noch zu lang: Fast ein Drittel der Verweigerer empfindet den Vorgang als zu umständlich. Weitere 25 Prozent sagen, eine Beschwerde koste zu viel Zeit.

Hauptkritikpunkt: Siebzig Prozent der Versicherten beschweren sich, vor allem wegen mangelhafter Betreuung und zu langer Bearbeitungszeiten. Mehr als jeder fünfte Versicherungskunde beanstandet eine schlechte Beratung. Ein Fünftel der Befragten moniert falsche Rechnungstellungen. Beitragserhöhungen sorgen bei mehr als jedem vierten Kunden für Unmut.

Top 5 der Beschwerdegründe bei Versicherungen:

1. Schlechte Betreuung (27 Prozent der Befragten)

2. Lange Bearbeitungsdauer (24 Prozent)

3. Schlechte Beratung (21 Prozent)

4. Beitragserhöhungen (19 Prozent)

5. Falsche Rechnungsstellung (19 Prozent)

Verglichen mit 2001 haben die Versicherungen ihre Betreuung verbessern können. Damals bemängelten noch 46 Prozent die Schadenabwicklung – gut 18 Prozent mehr als heute. Ein Drittel klagte über zu lange Bearbeitungszeiten – heute nur noch ein Viertel. In den anderen Bereichen gab es allerdings Rückschritte: Beratung, Beitragshöhen und falsche Rechnungen werden von den Kunden heute häufiger bemängelt als noch vor zwei Jahren.

*Schüchternheit ist erblich*

Wissenschaftler der Harvard Medical School im amerikanischen Boston haben

jetzt herausgefunden, dass Schüchternheit vererbt wird. Entdeckt wurde

dieses Phänomen bei Untersuchungen von bildlichen Darstellungen des Gehirns

von Kleinkindern. Wurden den schüchternen Probanden Bilder von unbekannten

Personen gezeigt, reagierte ein von Vererbung bestimmtes Gehirnareal, das

für Gefühle wie Schüchternheit zuständig ist, bei ihnen stärker als bei

extrovertierten Kindern. Und Schüchternheit bleibt offenbar ein Leben lang

erhalten. Auch 20 Jahre später kam es bei den inzwischen Erwachsenen noch zu

dieser biochemischen Reaktion des Gehirns.

*Fernsehpiraten tricksen Premiere wieder aus*

Fernsehpiraten haben einen Weg gefunden, Premieres neues Verschlüsselungs-

system zu umgehen. Mit einer Serversoftware können beliebig viele

Schwarzgucker eine einzige offiziell freigeschaltete Premiere-Chipkarte

gemeinsam nutzen, so das Computermagazin c't in der Ausgabe 24/03. Erst Ende

Oktober hat Premiere auf ein neues Verschlüsselungsverfahren umgestellt, das

illegale Zuschauer aussperren sollte. Wie die Fachzeitschrift in der neuen

Ausgabe bereichtet, kursieren aber bereits in einschlägigen Internet-Foren

Software-Lösungen, die zeigen, wie leicht sich auch das neue System

austricksen lässt. "Mit der derzeitigen Software-Lösung wird sich das

Schwarzgucken aber wohl kaum zu einem solchen Volkssport entwickeln wie mit

der Vorgänger-Chipkarte", erläutert c't-Redakteur Karsten Violka. Wer seinen

legalen Zugang zu Premiere über das Internet auch anderen zugänglich macht,

macht sich strafbar. Die völlig anonyme Übermittlung an Mitgucker wäre nur

mit großem Aufwand zu realisieren.

*Gesünder wohnen - regelmäßig lüften*

59,9 Prozent aller Deutschen lüften besonders häufig und intensiv, um sich

vor gesundheitlichen Belastungen in der Wohnung zu schützen. Das ergab eine

Umfrage der GfK Markforschung im Auftrag der "Apotheken Umschau" unter

2.025 Bundesbürgern ab 14 Jahre. Nach Meinung von Experten tun sie dies

jedoch oft auf die falsche Weise: Weder gekippte noch stundenlang offen

stehende Fenster sind die ideale Lösung. Am besten ist es, "Stoßlüften" zu

praktizieren - die Fenster fünf bis siebenmal pro Tag zu öffnen und zwar für

fünf bis zehn Minuten.

Iomega stellt USB-Stick mit 1 GByte Kapazität vor Kommentare

Datenspeicherspezialist Iomega stellt im Rahmen seiner Mini-Produktreihe einen USB 2.0-Stick mit einer Speicherkapazität von 1 GByte vor. Der 15 Gramm leichte Speicher ist gerade mal so groß wie ein Feuerzeug und schafft Übertragungsraten von 9 MByte pro Sekunde beim Lesen und 7 MByte pro Sekunde beim Schreiben von Daten. Unter Windows Me, 2000 und XP sowie unter Linux 2.4.0 und ab MacOS 9.0 wird der USB-Stick als externes Laufwerk erkannt. Zusätzlich verfügt der Iomega-Stick über Passwortschutz, Datei-Management-Tools und die Iomega Active-Disk-Technologie. Das Gerät ist ab sofort zum Preis von 399 Euro (UVP) verfügbar.

Tickets vom Bankautomaten

Mehr als 42 Prozent der Deutschen würden auch Theaterkarten, Sporttickets und andere bankfremde Produkte am Selbstbedienungsterminal in der Bank kaufen. Insbesondere Konzertkarten stehen hoch im Kurs: Hier würden 81 Prozent zugreifen. Das ergab eine Umfrage von Mummert Consulting und dem IT-Dienstleister Inworks.

Nahezu 40 Prozent aller Bankkontakte finden derzeit am Geldautomaten statt. Nicht einmal jeder fünfte Kunde trifft seinen Berater im Kreditinstitut. Das Selbstbedienungsterminal wird damit für Finanzprodukte ein immer interessanterer Vertriebskanal. Doch nicht nur für diese. Banken suchen darüber hinaus nach individuell zugeschnittenen Angeboten für ihre Kunden am Selbstbedienungsterminal, zum Beispiel die automatische Kreditabwicklung.

Kreative Konzepte für den Mehrwert am Geldautomaten existieren schon: Die spanische Bank Caja Madrid beispielsweise verkauft dort inzwischen Tickets für Fußballspiele von Real Madrid und für Stierkämpfe. Kreditinstitute können sich mit solchen Zusatzdiensten interessante Geschäftsfelder erschließen. Fahrkarten, Briefmarken, Veranstaltungstickets - das Spektrum an möglichen Produkten ist groß, meinen die Autoren der Studie.

Tendenziell sind diejenigen, die bankfremde Produkte am Terminal erwerben möchten, häufiger bereit, am Automaten neue Banktransaktionen auszuführen. Einige der Nutzer sind mit dem Angebot an Finanzdienstleistungen bereits jetzt rundum zufrieden, wünschen sich aber ein Mehr an weiteren Services: 12 Prozent der Kunden, die Veranstaltungstickets am Bankautomaten erwerben würden, würden jedoch keine neuen Finanzprodukte auf diesem Vertriebsweg kaufen.

Die Top Ten der beliebtesten Produkte am Geldautomaten:

1. Einzahlungen (54 Prozent der Befragten)

2. Tickets für Konzerte (34 Prozent)

3. Tickets für Theater (28 Prozent)

4. Tickets für Sportveranstaltungen (28 Prozent)

5. Tagesgeld anlegen (26 Prozent)

6. Konto eröffnen (18 Prozent)

7. Wertpapiere kaufen (15 Prozent)

8. Aktien- und Investmentfonds abschließen (10 Prozent)

9. Kredite abschließen (9 Prozent)

10. Fahrkarte kaufen (4 Prozent)

Diese Meldung stammt von Markus Schmid / 11/11/2003

SAP und BOne

Seit eineinhalb Jahren tut sich wenig bei Business One und langsam aber sicher werden die Partner ungeduldig: Die ersten verabschieden sich bereits wieder aus der Produktvermarktung. Dem Handel zufolge will SAP sein Mittelstandsprodukt durch eine deutsche Software ersetzen oder selbst eine neue Lösung programmieren.

Die Negativmeldungen über Business One häufen sich: »Wie soll ich einen Neukunden akquirieren, wenn ich nicht weiss, wohin das Produkt geht, wer es verkauft, durch was es ersetzt wird?«, fragt ein Business-One-Parter. Ähnlich geht es vielen weiteren Händlern, die nun feststellen müssen, dass das Produkt den Anforderungen des deutschen Marktes und damit dem Mitbewerb offensichtlich nicht gewachsen ist. Die Lösung ist technisch nicht auf dem neusten Stand und die Produktentwicklung stagniert, weil die Zusammenarbeit mit dem israelischen Programmierteam nicht funktioniert. Darüber hinaus hat sich das Vertriebskonzept über die Sales und Service-Partner (SSP) und Points of Presence (POP) als erfolglos erwiesen.

Jetzt scheint der Konzern die Notbremse zu ziehen: Top-Partnern zufolge hat sich das SAP-Management in zwei Lager gespalten. Die einen plädierten dafür, selbst eine Lösung zu programmieren, die anderen würden lieber ein etabliertes Produkt eines renommierten deutschen Herstellers mit entsprechend installierter und breiten Kundenbasis auf den Markt bringen. Konkrete Verhandlungen mit potenziellen Verkäufern würden bereits laufen.

SAP selbst dementiert: »Derzeit denkt niemand über die Ablösung von Business One nach. Es wird in 22 Ländern eingeführt und weiter entwickelt werden. SAP behält sich natürlich die lokale Opportunity vor, über Zukäufe nachzudenken«, so Hans Juergen Uhink, Vice President Small and Medium Business EMEA, gegenüber CRN.

Eva Hierlmeier

Bill Gates verkauft fast zwei Millionen Microsoft-Aktien

Microsoft und EU verhandeln in Brüssel über Wettbewerbsstreit

New York/Brüssel - Microsoft-Gründer Bill Gates hat für 52 Millionen Dollar (45 Millionen Euro) fast zwei Millionen Aktien des Software-Unternehmens verkauft. Wie am Donnerstag in New York bekannt wurde, verkaufte Gates die Anteile bereits am Dienstag für 26.021 Dollar pro Stück. (AFP)

Chaos-Schreibtisch = Chaos im Kopf?

Britische Forscher sehen eine Verbindung zwischen der Persönlichkeit eines Mitarbeiters und dem Zustand seines Schreibtisches. Und auch zwei von drei Führungskräften denken, hinter einem unaufgeräumten Schreibtisch steckt ein unzuverlässig und amateurhaft arbeitender Mensch. Dies geht aus einer Befragung der Zeitschrift "Psychologie Heute" unter 500 Führungskräften hervor. Zusätzlich schickten 2.500 Beschäftigte aus ganz Europa Bilder ihres Schreibtisches ein und beantworteten einen Fragebogen zu ihrer Persönlichkeit. Britische Forscher zogen so Rückschlüsse auf die Mitarbeiter. Hier einige Ergebnisse:

Der "Ordnungsfanatiker" arbeitet an einem perfekt aufgeräumten Schreibtisch und hält Termine stets ein. Er hat allerdings Probleme, mehrere Aufgaben parallel zu bewältigen.

Der "design-verliebte Leader" liebt Hightech-Accessoires, auch auf seinem Schreibtisch. Am liebsten telefoniert und repräsentiert er. Mit Schreibkram hält er sich kaum auf.

Den Schreibtisch des "konsequenten Familienmenschs" schmücken Fotos seiner Liebsten. Er räumt jeden Abend auf und signalisiert so, dass er sich nun anderen Aufgaben widmet. Er geht zwar Ziel gerichtet ans Werk, doch sein Arbeitseifer kennt auch Grenzen.

Der "chaotische Wirbelwind" verzettelt sich ständig. Er halst sich oftmals zu viel Arbeit auf und steht somit ständig unter Druck.

Softwarefälschern geht es an den Kragen Kommentare

Das Bundeskriminalamt hat am Montag rund 30 Objekte in Deutschland mit Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen durchsucht. Dabei wurden fünf Haftbefehle vollstreckt, drei weitere Personen vorläufig festgenommen. Hintergrund waren von Microsoft gestellte Strafanträge sowie Hinweise auf gewerbsmäßig ge- und verfälschte Software. Dabei wurden unter anderem Schul- als Vollversionen verkauft, Software gezielt manipuliert und entbundelt. Drei Personen wurden mittlerweile aus der Haft entlassen, nachdem sie umfassende richterliche Geständnisse abgelegt hatten. Von den fünf in Untersuchungshaft befindlichen Personen wollen laut Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek vier ebenfalls umfassend aussagen. Wie Bienioßek gegenüber IT-BUSINESS DAY erklärte, handelt es sich bei den acht festgenommenen Personen um keine von Microsoft autorisierten Distributoren, sondern vielmehr um “ganz normale Softwarehändler”. Im Zuge der Ermittlungen wurde eine Vielzahl an Bankkonten gepfändet, auf einem stellten die Behörden 270.000 Euro sicher. Bei den Durchsuchungen wurde sogar eine komplette Fälscherwerkstatt ausgehoben. Bei einem Großhändler erfuhr IT-BUSINESS DAY, dass zwar Durchsuchungen stattfanden, diese jedoch nicht mit dem Unternehmen selbst, sondern mit Beteiligungen der Geschäftsleitung in Verbindung standen und nicht zu Verhaftungen führten

Die Kripo schlägt zu - Aufregung in der Software-Distribution

Nach der Großrazzia des BKA gegen Software-Piraten und der Bekanntgabe von fünf Festnahmen herrscht in der Software-Distributoren-Szene helle Aufregung: Seit längerem befinden sich einige Software-Großhändler wegen Vertriebs von Fälschungen und rechtlich umstrittener »Entbundled-Software« im Visier der Fahnder.

Es war abzusehen, dass einige zwielichtige Anbieter Ärger bekommen werden: Bereits im Juli deuteten mehrere große Software-Hersteller, darunter Veritas, Microsoft oder Adobe, gegenüber CRN an, dass man gegen die Piraten und Fälscher massiv vorgehen wolle. Im Visier der jüngsten BKA-Maßnahme steht der Handel. Testkäufe bei Großhändlern haben bereits zuvor ergeben, dass der Vertrieb von Fälschungen und »Entbundled«-Software aus OEM-Quellen zur Tagesordnung gehören.

Namen werden mit Rücksicht auf die laufenden Maßnahmen nicht genannt, aber viele Szene-Insider glauben die schwarzen Schafe bereits zu kennen: »Heute sind einige Firmen gar nicht zu erreichen«. Selbst einigen großen Anbietern drohe nun ein ähnlicher Niedergang wie einst Distributor Compusoft, der laut Anklage gefälschte Microsoft-Lizenzen vertrieb.

Trotzdem sei vor vorschnellen Verdächtigungen gewarnt: Der Geschäftsführer eines Software-Grossisten geriet nach Bekanntwerden der Verhaftungen allein deshalb ins Branchen-Gerede, weil er für zwei Stunden sein Büro verließ.

Samba Schulte

die meisten WLAN-Verbindungen sind unprofessionell konfiguriert und offen zugänglich.

Passwörter werden zum Sicherheitsrisiko - in Deutschland vor allen Ländern der laxeste Umgang damit.

Wenn Sie auf der Systems im Security-Bereich die entsprechenden Vorführungen z.b. von SySS gesehen haben, dann wissen Sie, wie absolut wichtig eine professionelle Konfiguartion der Windowsbetriebsysteme, der Sicherheitseinrichtungen , die laufende Wartung und der sicherheitsgeschräfte User sind.

DSL ist eine permanente Netzwerkverbindung und deshalb als solche ansprechbar -mit den entsprechenden Konsequenzen. Soll heissen: es sind ja nicht immer Viren, die auf Ihrem Computer tätig sind. Um einen DSLverbundenen Computer auszuspionieren, braucht es keine Cookies oder Hacker-Knowhow.

Jedes dritte Unternehmen in der Investitionsfalle

In Unternehmen sind viele wichtige Computerprogramme bereits mehr als zehn Jahre im Einsatz. Wegen begrenzter IT-Budgets sieht sich jedes dritte Unternehmen in einer Investitionsfalle, so das Ergebnis einer ORGA-Umfrage.

Der Karlsruher IT-Provider ORGA GmbH hat mehr als 700 Mittelstands- und Großfirmen zum Einsatz von IT befragt. Der Erhebung zufolge sind 59 Prozent der geschäftskritischen Anwendungen durchschnittlich zwischen fünf und zehn Jahren alt. Über eine sehr moderne Softwarelandschaft mit jüngeren Lösungen verfügen nur 7 Prozent der befragten Betriebe. Rund ein Drittel der Firmen haben jedoch Computerprogramme im Einsatz, die durchschnittlich älter als zehn Jahre sind. Demzufolge bezeichnen 12 Prozent der Unternehmen ihren Modernisierungsbedarf als „sehr hoch und dringend“. Weitere 28 Prozent bewerten ihn als „hoch“, ohne dass jedoch eine kurzfristige Realisierung erforderlich ist.

Ein etwas anderes Bild zeigen die Rechner- und Netzwerksysteme. In fast jedem vierten Betrieb sind sie durchschnittlich jünger als fünf Jahre. Sehr veraltete geschäftskritische Systeme finden sich lediglich in jedem zehnten Unternehmen. Obwohl sie durchschnittlich jünger als die Softwarelösungen sind, besteht hier dennoch ein höherer Bedarf an technischer Erneuerung. 17 Prozent der Firmen sehen einen dringenden und 31 Prozent einen zwar hohen, aber nicht direkt abzudeckenden Bedarf. „Die Unternehmen haben in den letzten Jahren vielfach ihre IT-Systeme zwar teilweise funktional erweitert und mit neuen Komponenten ergänzt, die technologische Basis ist jedoch häufig veraltet, so dass weder die Integrationsfähigkeit noch die Effizienz den heutigen Anforderungen entsprechen“, beurteilt Gerhard Schoch, Geschäftsführer der ORGA, die Ergebnisse.

„Infolge der gegenwärtigen und vermutlich auch noch etwas anhaltenden Restriktionen bei den Budgets stellt das Outsourcing von IT-Funktionen ein probates Mittel dar, um sich aus der Umklammerung der Investitionsbeschränkungen zu befreien und moderne, leistungsfähige Systeme nutzen zu können.“ Mehr zur Befragung steht unter: www.orga.de

Diese Meldung stammt von Andrea Schalk / 10/20/2003

Paris, Frankreich -- 30. Oktober 2003 --AMD kündigte heute an, dass bei UBISOFTs bekannter "Be-U" Veranstaltung Computersysteme mit dem AMD Athlon(tm) 64 FX-51 Prozessor und AMD64-Technologie demonstriert werden.

In einer weiteren Demonstration, die die Bedeutung der AMD64-Technologie auf die PC-Spieleindustrie zeigt, präsentiert UBISOFT seine neueste PC-Spielegeneration auf Computersystemen mit AMD Athlon 64 FX-51 Prozessoren. Darüber hinaus werden auch Systeme mit AMD Athlon XP Prozessoren gezeigt.


"Auf die Premiere von "Far Cry", einem der weltweit ersten PC-Spiele, das die gesamte Leistungsfähigkeit der AMD64-Technologie freisetzt, freuen wir uns sehr," so Jean-Marie Guitera, Marketing Director von UBISOFT Frankreich. "Wir sind davon überzeugt, dass sich Gamer über den höheren Erlebnis- und Spielewert dieser nächsten PC-Prozessorgeneration freuen."


"Wir sind stolz darauf, als einer der ersten Spieleentwickler bei AMDs Übergang zum 64-Bit-Computing teilzunehmen und zwar speziell deshalb, weil die Migrationsphase vollständig 32-Bit-kompatibel ist," so Cevat Yerli, CEO und Präsident von Crytek. "Unserer Ansicht nach ist die CryENGINE dafür prädestiniert, sämtliche Bits der PC-Hardware maximal auszuschöpfen. AMD64 Gaming sehen wir als nächsten bedeutenden Schritt in der Spieleindustrie. PC-Begeisterten eröffnen sich damit endlose Möglichkeiten und richtungsweisende Dimensionen beim PC-Spiel."


UBISOFT hat auf der vor kurzem zu Ende gegangenen "ECTS European Gaming Exhibition" vier Auszeichnungen gewonnen, darunter der "Best Overall Game" und der "Best PC Game" Award. Das Unternehmen hat sich für die AMD64-Technologie als Plattform entschieden, da sich mit ihr der hohe Erlebniswert der neuesten PC-Spiele am besten zeigen lässt.


Der AMD Athlon 64 FX-51 Prozessor mit AMD64-Technologie ist der innovativste und leistungsfähigste 32-Bit-PC-Prozessor sowie der weltweit einzige Microsoft® Windows®-kompatible 64-Bit-PC-Prozessor. Bei der Entwicklung des AMD Athlon 64 FX-51 Prozessors standen die Anforderungen von Gamern, PCProfis und Entwickler digitaler Inhalte im Vordergrund. Das Prozessor-Spitzenmodell ist die Grundlage für interaktives Computing in Kinoqualität und eröffnet Anwendern eine völlig neue Dimension der digitalen Unterhaltung.


"Wir nehmen sehr gerne an der "Be-U" Veranstaltung in Paris teil," so Eugenio Bazzini, AMDs European Marketing Director. "Die AMD64-Technologie vermittelt Anwendern ein völlig neues PC-Erlebnis und erzielt bei heutigen 32-Bit-Spielen eine unglaublich hohe Leistung. Zugleich verfügt die AMD64-Technologie über das für 64-Bit-Computing und die nächste 64-Bit-Video-Spielegeneration erforderliche Leistungspotential."


Über die AMD64-Technologie

Die AMD64-Technologie wurde erstmals im April 2003 mit der Markteinführung des AMD Opteron(tm) Prozessors für Server und Workstations vorgestellt. AMD Athlon 64 Prozessoren sind die ersten PC- und Notebook-Prozessoren mit der AMD64-Architektur. AMD64 ist der Begriff für eine neue Form des Computings. Der Standard-x86-Befehlssatz wird von 32- auf 64-Bit-Plattformen erweitert. Die AMD64-Technologie ermöglicht die Entwicklung einer einheitlichen 64-Bit-Computing-Infrastruktur, die zur x86-Architektur voll kompatibel ist. Die AMD64-Technologie ermöglicht Kunden die Nutzung ihrer bereits vorhandenen 32-Bit-Software, bis sie sich zur Implementierung von neuer 64-Bit-Software entschließen. Somit können Kunden ihre bisherigen Investitionen länger nutzen.

Microsoft setzt auf Sicherheit

Microsoft ist in der Vergangenheit wegen zahlreicher Hacker-Angriffe, die Schwachstellen der Betriebssysteme des weltgrößten Softwarekonzerns ausnutzten, in die Schlagzeilen gekommen. Nun will Microsoft seine Programme besser vor Angriffen schützen.

Auf einer Konferenz in New Orleans kündigte Konzernchef Steve Ballmer (Bild) für Windows-Kunden neue Sicherheitsmaßnahmen an. Diese sollen in den nächsten Monaten auf den Markt kommen. Verbessern will Microsoft eigenen Angaben zufolge unter anderem die Prozesse und Technologien für die Verwaltung von so genannten „Patches“ (Korrektur-Programme).

Das Unternehmen aktualisiert sein Angebot an Patches künftig monatlich. Den Kunden sollen Weiterbildungsprogramme angeboten werden, um „optimierte Anleitungen und Werkzeuge“ für die Sicherung von Systemen zu geben. Mit den Maßnahmen will Microsoft die Sicherheit von Mill. Privatnutzern sowie unternehmenskritischen Systemen verbessern. In Deutschland rüstet der Softwarekonzern dafür auch personell auf: Ein so genannter „Security Product-Solutions“-Manager und ein „Emergency-Response“-Manager sollen die Projekte koordinieren.

Diese Meldung stammt von Rainer Müller / 10/17/2003

Bei Hardware hat Microsoft zu kämpfen

Zu ihrem 20-jährigen Jubiläum steht die Hardware-Division von Microsoft an einem Wendepunkt. Während auf der einen Seite mit der Spielekonsole X-Box ein Milliardengeschäft losgetreten wurde, schrumpft der restliche Hardwarebereich merklich und die Verluste steigen.

Trotzdem bezeichnet Microsoft-Top-Manager Tom Gibbons die Sparte als wichtig für den Riesen aus Redmond. Alle Hoffnungen ruhen jetzt auf neuen Produkten im Bereich Tastaturen und Mäuse, die letzte Woche in Redmond präsentiert wurden, und vor allem im boomenden Sektor Wireless-Netzwerke für Privatkunden. Doch da fehlen Angebote im schnellen Standard 802.11 g, den die Konkurrenz in USA und Europa bereits mit Erfolg vermarktet. Microsoft hat bislang nur Router und PC-Hardware nach dem langsameren 802.11 b-Modus im Vertrieb und auch nur in den USA. Im Bereich Home und Entertainment sind bei Microsoft Spiele-Hard- und -Software, die TV-Plattform Unterhaltungs- und Lernsoftware und PC-Hardware generell zusammengefasst. Im Finanzjahr 2003 konnte der Gesamtbereich zwar ein Umsatzplus von 2,41 auf 2,78 Milliarden US-Dollar verzeichnen, aber das beruhte fast ausschließlich auf der im Finanzjahr 2002 neu eingeführten Konsole X-Box.

Gleichzeitig stieg der operative Verlust der Sparte von 866 auf 940 Millionen US-Dollar. Die Sparte Consumer Hard- und Software alleine musste einen Umsatzrückgang von 14 Millionen US-Dollar oder 1 Prozent hinnehmen. Zeichen für einen Strategiewandel könnte der jüngste Rückzug aus dem Bereich der Spiele-Controller (Joysticks, Lenkräder) sein, was für Marktbeobachter angesichts hoher Marktanteile überraschend kam. Microsoft selber begründet das mit „seit Jahren rückläufigen Gesamtverkaufszahlen im PC-Game-Controller-Segment“. Das frei werdende Geld solle in andere Hardware-Innovationen gesteckt werden, heißt es. Den dringend benötigten Wachstumsschub könnte die Sparte wohl nur aus dem Bereich Wireless-Netzwerke erlangen. Einfache und konsumentenfreundliche Lösungen liegen im Trend, wie die Markterfolge der ersten Router von Microsoft gezeigt haben.

Diese Meldung stammt von Andrea Schalk / 9/12/2003

US-Gericht: Millionenstrafe gegen Spam-Versender

Das erst im Januar in Kraft getretene kalifornische Gesetz gegen die massenhafte Versendung unerwünschter E-mails, der sogenannten Spams, ist jetzt erstmals angewendet worden. Das Bezirksgericht von Santa Clara verhängte am Freitag eine Strafe von zwei Millionen Dollar gegen das Unternehmen PW Marketing LLC. Das berichteten US-Medien am Wochenende.

Den beiden Firmeninhabern wurde außerdem verboten, in den kommenden zehn Jahren erneut Werbegeschäfte über das Internet zu betreiben. Das Unternehmen verschickte demnach Millionen unerbetener E-mails, in denen – besonders delikat – für Computerprogramme zum Spammen geworben wurde. Außerdem habe PW Marketing Listen mit kalifornischen E-mail-Adressen zum Verkauf angeboten.

Wie die Anklagevertreter hervorhoben, verstieß das Unternehmen gegen das Gesetz, da es in den Spam-Mails keine kostenfreie Telefonnummer angegeben habe, unter denen Empfänger der Spams eine weitere Zusendung hätten stoppen können. Die Spam-Mails hätten auch keine gültige E-mail-Absenderadresse gehabt und seien in der Betreffzeile auch nicht mit dem Kürzel «ADV» versehen gewesen. Dies ist in dem Gesetz vorgeschrieben, um Werbe-Mails (Advertisements) zu kennzeichnen.

Dem Gesetz zufolge, das seit 1998 existiert und zu Jahresbeginn 2003 verschärft worden war, müssen Firmen ferner nachweisen, dass mit dem Empfänger der Werbe-Mail eine Kundenbeziehung besteht oder eine Einwilligung des Empfängers vorliegt. Der Bundesstaat Kalifornien hatte nach zahlreichen Beschwerden von Spam-Empfängern Klage gegen PW Marketing eingereicht. Von der Strafe erhofft sich das kalifornische Justizministerium eine abschreckende Wirkung für andere Spammer.

Diese Meldung stammt von Markus Schmid / 10/29/2003

China setzt auf den Pinguin: Der Kampf um Linux ist entbrannt

Von Dietmar Müller

ZDNet

26. November 2003

IBM, HP, Oracle und zuletzt Sun machen sich den quelloffenen Markt im Reich der Mitte streitig – Microsoft jedoch bleibt weitgehend außen vor. ZDNet sprach mit Managern und Analysten über die Chancen von Open Source in China.

Die Aussichten für Wettbewerber und Investoren sind verlockend: Chinas Markt für Informationstechnologie wächst jährlich um rund 20 Prozent, die Umsätze mit Software sollen laut IDC im Jahr 2005 wenigstens 30,5 Milliarden Dollar erreichen. Davon will sich naturgemäß Microsoft ein großes Kuchenstück sichern. Doch die Zeichen stehen auf Gegenwind: Linux hat bereits weite Teile des bevölkerungsstärksten Landes der Welt erobert.

"Linux hat aus drei Gründen die besten Chancen in China: Kosten, Unterstützung durch die Regierung sowie die schwache Stellung Microsofts", erklärte Burton Group-Analyst Gary Hein, Experte für den weltweiten Open Source-Markt. "Der Kosten-Faktor ist der größte Anreiz für den Einsatz von Linux, zugleich erhalten die chinesischen Programmierer Zugang zu einer umfangreichen Intellectual Property sowie dem Quellcode. Beide sind für die Entwicklung der chinesischen Softwareindustrie von ausschlaggebender Bedeutung. Daher unterstützt die Regierung Linux auch aktiv: Red Flag, Cosix und Yangfan erhalten Förderungen durch den Staat, bei der Entwicklung angefangen bis zur Verbreitung in Regierungsstellen und der Industrie. China erklärte darüber hinaus erst vor kurzem, in den lokalen Softwaremarkt, der sich um Linux entwickelt hat, investieren zu wollen."

Heins Aussagen werden von höchsten staatlichen Stellen in China bestätigt: "Linux gibt uns die Möglichkeit, einen Durchbruch bei der Entwicklung von Software zu schaffen", erklärte beispielsweise Gou Zhongwen, stellvertretender Chef des chinesischen Wirtschaftsministeriums. Der Analyst macht auf einen weiteren wichtigen Faktor aufmerksam: "China wurde von den Regierungen anderer Länder dafür kritisiert, zu lax gegen Software-Piraterie vorzugehen. Mit der Absage an proprietärer Software und dem Hinwenden zu quelloffenen Angeboten wie Linux kann die Regierung dem internationalen Druck ausweichen."

Entsprechend ruhen die Hoffnungen von Linux-bewegten Konzernen wie Sun, IBM, HP, Oracle und anderen im Reich der Mitte. Doch Hein bremst die Erwartungen: "Die meisten der US-amerikanischen Softwarehäuser haben sich im chinesischen Markt versucht – mit durchwachsenem Erfolg. Der Markt ist im Vergleich zu anderen relativ klein und Softwarepiraterie bleibt auch weiterhin ein ernst zu nehmendes Problem. Daher ist es weitgehend offen, ob sich die Ausgaben für Verkauf, Entwicklung und Übersetzung jemals auszahlen werden."

Klarer Verlierer beim Einmarsch in China: Unix. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Unix eine ähnliche Rolle spielen kann wie in der Vergangenheit. Viele der heutigen Linux-Einsätze gehen zu Lasten ehemaliger Unix-Tätigkeitsfelder", berichtete Hein. "Genau genommen handelt es sich um einen Umstieg weg von proprietärer Software auf proprietärer Hardware. Linux scheint mittlerweile 'gut genug' für viele Unix-Anwender zu sein und läuft auf gängiger Intel-Hardware, oft zu einem zehntel der Kosten einer proprietären Unix-Lösung. Unix spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle bei sehr high-endigen Applikationen und Datenbank-Servern. Linux und die unterfütternde Hardware entwickelt sich jedoch weiter und kommt für immer größere Einsätze in Frage." Unix darf also mit Fug und Recht als Auslaufmodell betrachtet werden und wird beim Erschließen neuer Märkte, wie China einen darstellt, kaum eine Rolle spielen.

Gerade hat Sun einen Vertrag mit der chinesischen Regierung unterzeichnet, der die Lieferung von einer halben bis zu einer ganzen Million Linux-Desktops pro Jahr vorsieht. Sun-Chef Scott McNealy teilte dies der Öffentlichkeit in einer Rede auf der Comdex in Las Vegas mit: "Jetzt sind wir schlagartig der Linux-Provider Nummer eins weltweit", erklärte er gewohnt wortgewaltig. Laut McNealy wird der Desktop von China Standard Software (CSSC), einem Konsortium halbstaatlicher Unternehmen, eingesetzt werden.

Dabei schien das Unternehmen erst kürzlich noch am Rande des Ruins zu stehen, eine frische Softwareinitiative sollte das Ruder herumreißen. Mitte September präsentierte McNealy die lang angekündigte Linux- und x86-basierte Desktop-Lösung "Java Desktop System", Codename "Mad Hatter". Als Erweiterung des Sun Java Enterprise Systems erhalten Firmen die Desktop-Lösung zu einem Preis von 50 Dollar pro Mitarbeiter und Jahr. Es ist aufgebaut auf dem Suse Desktop und enthält Applikationen wie Star Office 7.0, Java Technologie, die Desktop-Oberfläche GNOME, Mozilla Browser, Evolution von Ximian für Messaging und Calendaring sowie die Instant Messaging-Anwendung GAIN. Das System unterstütze sowohl etablierte Backoffice Systeme als auch das neue Java Enterprise System.

Laut den Vorstellungen des Sun-Topmanagers Jonathan Schwartz, Executive Vice President der Software-Abteilung, werden China weitere asiatische Länder in Bezug auf den Einsatz von Linux beziehungsweise des Java Desktops folgen. Genannt werden Staaten wie Südkorea, Japan, Vietnam Indien und – geografisch vielleicht etwas überraschend – Israel. In diesen sei die Unterstützung durch staatliche Stellen ähnlich wie in China nicht nur gegeben sondern auch sehr stark ausgeprägt. "Linux und Open Source bietet neue Chancen nicht nur für China sondern auch für andere Länder dieser Erde", bestätigte Li Wuqiang, Geschäftsführer des Department of High and New Technology Development and Industrialization innerhalb des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie. "Eine Open Source- und Standard-basierte Desktop-Lösung bedeutet mehr Möglichkeiten in Bezug auf die Preisgestaltung und die Sicherheit von Informationen. China begrüßt die internationale Kooperation auf diesem Feld ausdrücklich – insbesondere die Kooperation von Sun und CSSC."

Aber nicht nur Sun sucht Anschluss an den fahrenden China-Express. Auch die Konkurrenten IBM, Oracle und HP haben erst kürzlich Verträge mit staatlichen Stellen abgeschlossen.

Nur wenige Tage vor Veröffentlichung des Java Desktops von Sun, der nun groß in China eingeführt werden soll, hatte IBM einen Vertrag mit Red Flag Linux abgeschlossen. Das chinesische Unternehmen will DB2 Express an sein Betriebssystem für kleine und mittlere Unternehmen anbinden. "Ich stehe einem Team von zwölf Mitarbeitern vor", erklärte Sen-Ming Chang , IBM Executive Linux Sales and Marketing der Greater China Group, gegenüber ZDNet. "Wir kümmern uns ausschließlich um Linux. Ich bin überzeugt, dass sich Linux und Open Source in China durchsetzen wird, zumal es von der Regierung stark unterstützt wird. Aktuell sind wir mit den Plänen für zehn Linux-Center in der Nähe von großen Metropolen beschäftigt, um so ein Linux-Ökosystem aufzubauen."

Kurz vor IBM hatte Oracle in Bezug auf seine Datenbank ähnliches wie Big Blue verlautbart. "Linux verbreitet sich in China in Windeseile", erklärte damals Red Flag-CEO Bo. "Die Unterzeichnung des Vertrages mit Oracle markiert nicht nur einen Meilenstein in der Geschichte beider Unternehmen sondern auch in der Entwicklung von Linux in China." Gemeinsam wollen Red Flag und Oracle die Unbreakable Linux-Plattform im Riesenreich populär machen. Zudem arbeite man an einer eigenen Distribution mit dem Namen Red Flag Data Center OS 4.0, die exklusiv an Oracle-Kunden in China ausgeliefert werden soll.

Vor wenigen Tagen erst teilte der Konzern von Larry Ellison mit, dass man in Peking ein zweites Entwicklungslabor eingerichtet hat. Ein erstes China Development Center (CDC) in Shenzhen war im Juni 2002 eingeweiht worden. "Oracle hat schon immer viel von starken Beziehungen zu seinen Kunden und Resellern in China gehalten. Unsere China-Strategie kann mit den drei Worten 'Lokalisation, Partnerschaft und Engagement' charakterisiert werden", erklärte Derek Williams, Oracle Asia Pacific Executive Vice President, gegenüber ZDNet. "Aktuell erzielen wir 91 Prozent unseres Umsatzes mittels lokaler Handelspartner. Zusätzlich arbeitet Oracle mit chinesischen Organisationen zusammen, um jährlich 4000 Softwareentwickler auszubilden."

Bereits heute hat Oracle eine im internationalen Vergleich nicht geringe Anzahl an Mitarbeitern im Riesenreich vor Ort: "In Peking, Shanghai, Guangzhou und Chengdu haben wir insgesamt etwas mehr als 580 Mitarbeiter im Einsatz. Diese bieten 100-prozentig Internet-basierte Datenbanken, Applikationsserver, Tools und Anwendungen sowie Consulting, Lehre und Support", so Williams weiter. "Wir sind in China bereits seit insgesamt 14 Jahren tätig."

Noch schneller als IBM und Oracle war allerdings Hewlett-Packard: Der Konzern kündigte an, Red Flag Server 4 sowohl mit seinen Xeon-basierten Proliant- als auch den Itanium-bestückten Integrity-Servern zu unterstützen.

Red Flag tritt dabei als "strategischer Partner" von HP in Erscheinung. Gemeinsam will man die Qualitätskontrolle, den Verkauf sowie den Support handeln. Hat man erst einmal China in trockenen Tüchern, so die Überlegung bei der Firma von Carly Fiorina, dann kann man von dort aus den gesamten asiatisch-pazifischen Markt angehen und verwalten. Man habe auch Pläne, vom Reich der Mitte aus die Open Source-Expansion weltweit zu betreiben.

Zunächst aber arbeitet man am Aufbau eines HP-Red Flag Linux-Laboratory innerhalb des bereits bestehenden HP Experience & Solution Centre in Peking. Dort sollen Produkttests, Forschung und Entwicklung durchgeführt werden. "HP stand stets an vorderster Front bei der Entwicklung von Linux und hat auf der ganzen Welt inklusive China Laboratories eingerichtet", berichtete Martin Fink, Vice President für Linux, HP Enterprise Storage and Servers. "In unserem HP-Intel Solutions Center in Shanghai arbeiten aktuell bereits 50 Linux-Experten daran, den Markt für Open Source zu ebnen."

Microsoft in China außen vor?

Microsoft hat ein gewichtiges Wort im asiatischen Markt allgemein und dem chinesischen im Besonderen mitzureden. IDC erklärte erst vor kurzem, 50 Prozent aller Server im asiatisch-pazifischen Raum würden mit Windows betrieben – ein gewaltiger Marktanteil angesichts von nur sechs Prozent Linux-Maschinen. Das Open Source-Betriebssystem weißt allerdings atemberaubende Wachstumsmargen auf, so die Marktforscher. Allgemein gilt Linux in China bereits als deutlich verbreiteter als Windows.

"Microsoft hat keine starke Stellung in China wie sie das in anderen Märkten gewohnt sind, beispielsweise in den entwickelten Märkten in Europa oder den USA. Dort muss Linux gegen die etablierte Microsoft-Markte antreten und Anwender, Entwickler und Support-Leute umerziehen. In weniger entwickelten Märkten wie China ist dies weit weniger wichtig", erklärte Experte Gary Hein.

In China steht die Entwicklung von Bill Gates zudem unter Generalverdacht: Im August dieses Jahres verpflichtete die chinesische Regierung alle Ministerien und staatliche Behörden, nur noch in China hergestellte Software zu benutzen. Bei den nächsten Updates sei Windows und Microsoft Office für die Behörden tabu. Dies hat zur Folge, dass in den nächsten Jahren hunderttausende Office-PCs umgerüstet werden müssen.

Die Vorschrift ist Teil eines Versuchs der chinesischen Regierung, die Vormachtstellung von Microsoft auf dem Desktop-Markt zu brechen. Gao Zhigang, ein Sprecher des chinesischen Rats, kündigte an, dass die Regierung auch nur noch Hardware kaufen werde, auf der chinesische Software schon vorinstalliert sei, etwa das Bürosoftwarepaket WPS Office 2003 oder Red Flag Linux. Für andere Ausstattung brauche man künftig eine Sondergenehmigung.

Die neue Regelung ist bis mindestens 2010 gültig. China ist Mitglied der World Trade Organization (WTO). Diese prüft bis zum heutigen Tage, ob das Verbot ausländischer Software gegen die eigene Charta verstößt.

Microsoft hat zudem in diesem Jahr der chinesischen Regierung Einsicht in den Windows-Code gewährt. Wie der Konzern in Peking mitteilte, wurde eine entsprechende Vereinbarung bei einem Besuch von Firmengründer Bill Gates in der Volksrepublik getroffen. China ist nach Großbritannien und Russland das dritte Land, mit dem Microsoft eine derartige Vereinbarung unterzeichnet hat. Auch die Nato hat mit dem US-Konzern ein ähnliches Abkommen. Überhaupt übt sich Microsoft nach Kräften in der Kunst der Diplomatie, berichtete Jun Tang, Präsident von Microsoft China. Man stifte Geld für Bildungsprojekte und investiere in Joint-ventures mit lokalen Firmen. Doch viel vorzuweisen hat Tang mittlerweile nicht. "Sie (Microsoft) sind einfach zu arrogant", erklärte Liu Bo, CEO von Red Flag. Er hatte als geschäftsführender Direktor anderthalb Jahre lang für Microsoft China gearbeitet, bevor er im Jahr 2000 zu Red Flag ging. "Microsoft denkt: 'Wir sind die Nummer Eins. Also müsst Ihr unsere Produkte kaufen.'"

Weitere Schwachstellen Microsofts: Nach jedem neuen Computervirus, der weltweit die Runde macht, wird der Firma Untätigkeit bei der Sicherung des eigenen Systems vorgehalten. Zudem werden illegale Kopien von Windows XP zum Spottpreis von umgerechnet knapp acht Mark verhökert, berichtete die Tageszeitung "Peking Evening News". Beides spricht nicht für einen flächendeckenden Einsatz der Software, noch dazu mit staatlichem Seegen.

"Microsoft hat die Gefahr, die von Linux ausgeht, durchaus erkannt und ist dazu übergegangen, den Preis für seine Software herunterzufahren. So hat der Konzern angesichts der Linux-Offensive gerade erst in Thailand Windows und Office preislich deutlich reduziert", berichtete Burton-Analyst Hein. Ob der Redmonder Konzern mittels Dumping-Preisen seinen Kopf aus der chinesischen Schlinge ziehen kann bleibt also abzuwarten.

In China macht seit Jahren schon ein staatlicher Konzern erfolgreich in Linux: Red Flag. Die Firma wurde im Juni 2000 gemeinsam vom Software Research Institute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und New Margin Venture Capital aus der Taufe gehoben. Weitere Gelder flossen von Seiten CCID Capitals, einem zum Informationsministerium gehörenden Investor.

Zu den Produkten gehören Desktop, Server, Embedded-Betriebssysteme und Sicherheits-Features. Darüber hinaus bietet man wie hiesige Distributoren auch Service und Support. Eine ganze Reihe von staatlichen Stellen gehören zu den Nutzern der Red Flag-Software, daneben hat man nach eigenen Angaben alleine im Jahr 2002 1,15 Millionen privat genutzter PCs mit einem OEM-Betriebssystem bestückt.

Im Sommer dieses Jahres präsentierte Red Flag zusammen mit IBM, Oracle, Intel, HP und anderen seine aktuelle Linux 4-Serie. Sie ist in erster Linie für den Unternehmenseinsatz gedacht und besteht aus Red Flag Linux Desktop 4.0, Red Flag Linux Server und dem Red Flag Application Server. Sie ist bereits auf Intels Itanium II ausgelegt und kann daher sowohl auf IA-32- als auch IA-64-Plattformen laufen.

"Wenn man sich die Größe und das Wachstum der chinesischen Wirtschaft betrachtet, wird Red Flag in Kürze der größte Linux-Distributor der Welt sein", urteilte kürzlich die auf Open Source spezialisierte unabhängige Analystin Stacey Quandt. "Es gibt eine ganze Reihe von Distributionen in China, aber nur die von Red Flag erhält staatliche Unterstützung."

Im September dieses Jahres erklärten zudem China, Japan und Südkorea, gemeinsam an einer neuen Linux-Distribution zu arbeiten. Das teilte der japanische Handelsminister Takeo Hiranuma auf einem Wirtschaftsgipfel im kambodschanischen Phnom Penh mit. Genauere Angaben zu der Entwicklung blieben allerdings bislang aus.

Das Abkommen der drei Staaten wäre ein weiterer Schritt, nachdem bereits im März 2003 über hundert Software-Entwickler aus China, Korea und Japan die Entwicklung eines gemeinsamen Server-Bretriebssystems diskutiert hatten. Damals waren die Universitäten ebenso wie die Unternehmen Sharp und Toshiba beteiligt. In allen drei Ländern gibt es eine aktive Linux-Entwicklergemeinschaft mit Erfahrung, besonders im Bereich Embedded Linux.

Zu diesem Artikel haben Stephen Shankland, Florian Edlbauer, Michael Kanellos, Martin Fiutak sowie die asiatischen Redaktionen von CNET und ZDNet beigetragen.


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"Techannel": McAfee warnt vor zunehmenden Bot-Angriffen

Bot-Programme sowie Ad- und Spyware gehörten zu den überwiegenden Bedrohungen im zweiten Quartal 2005. Diese Bilanz zieht das Antivirus Emergency Response Team (Avert) des Antivirenexperten McAfee.

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Außerdem versuchen Angreifer immer öfter, PCs ihrer Opfer zu kapern, indem sie eine Backdoor einschleusen. Wie Vincent Gullotto, Vice President von Avert, erklärt, nahm die Zahl derartiger Vorfälle bis zur Jahresmitte um 63 Prozent gegenüber der Gesamtmenge des Jahres 2004 zu. Häufig wird in der Folge Ad- oder Spyware auf das Zielsystem geladen. Dieses Problem wird aus Sicht von Avert immer gravierender für Unternehmen und wird in Zukunft sogar noch zunehmen. Schuld daran sind unter anderem Würmer der "Mytob"-Familie, von denen die Rechner der Anwender mit Hunderten von Adware-Arten geradezu überschwemmt wurden.

(Martin Seiler/uba)

aktualisiert am: 22.07.05
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